Rhythmische Massage für Parkinson-Patienten

Die körperschonende Rhythmische Massage ist eine Weichteilbehandlung, die aus dem Verständnis der anthroposophischen Menschenkunde heraus entsprechend ganzheitlich gedacht ist und praktiziert wird. Zugrunde liegen bei den eingesetzten Griffen und Techniken die „Klassische“ beziehungsweise „Schwedische Massage“. Die Rhythmische Therapieform zielt zuvorderst auf eine Verbesserung der Durchblutung im Organismus; sie stimuliert die Bewegungsprozesse der Blut- und Lymphgefäßsysteme. Zudem reguliert sie zu hohe Anspannungen in Muskel- und Bindegewebe. Im Zentrum der Massage steht damit der Wärmehaushalt des Körpers und wie er sich positiv beeinflussen lässt. Daraus erklärt sich die ausgesprochene Wirkungsvielfalt und -breite der Rhythmischen Massage: von der Tiefe zur Peripherie hin lösend oder atmend, an- und abschwellend zur Regulierung aller rhythmischen Prozesse wie Atmung, Herz-Kreislauffunktion, Verdauung, Schlaf. Die Griffqualität wird stets dem jeweiligen Krankheitsbild oder der Verfassung des Patienten angepasst.

Warum die Rhythmische Massage bei Parkinson hilft?

Die äußerst sanfte Rhythmische Massage hilft insbesondere bei Muskelverspannungen, Wirbelsäulenerkrankungen, Arthrose, rheumatischen Erkrankungen, Asthma Bronchiale oder auch bei Kopfschmerzen unterschiedlichen Ursprungs. Darüber hinaus unterstützt sie – losgelöst von einzelnen Krankheiten, aber bezogen auf deren Begleiterscheinungen – allgemein bei der Behandlung von Verdauungs-, Durchblutungs- und Schlafstörungen, Schmerzen, Unruhe und Erschöpfungszuständen, Bewegungseinschränkungen, Erkrankungen im Bereich von Atmung und Zirkulation sowie einer Reihe psychosomatischer Symptome. Viele der genannten Beeinträchtigungen treten auch bei der Parkinson’schen Erkrankung auf. In der längerfristigen Begleitung gerade solch chronisch verlaufender Erkrankungen stellt diese Form der Massage eine wichtige Säule des Therapieprozesses dar.

Die Methode

In unserem Körper tragen Blut und Lymphe die Körperwärme. Die Rhythmische Massage wirkt daher primär auf diese Flüssigkeitsströme in unserem Organismus und auf die Prozesse der Atmung. Erreicht und angeregt werden die Flüssigkeitsströme nun über das rhythmische Massieren des Unterhautzellgewebes. Speziell geschulte Hände finden dort die krankhaft verfestigten und verdichteten Strukturen und lösen diese, bringen sie wieder „ins Fließen“. Am Ende der Sitzung fühlt sich der Behandelte „leichter“; seine „Kälteinseln“ im Körper sind belebt und durchwärmt, die Atmung sollte tiefer gehen und auch die Ausatmung als Pendant besser funktionieren. Und letztlich sollten Schmerzen und ein Zuviel an Muskel- und Körperspannung sich lösen. Unterdessen werden die Eigenregulationen von Körperfunktionen angeregt: etwa die Regeneration durch Schlafen und Wachen oder der Appetit. Dabei erstaunt, dass es lediglich einer leichten, rhythmischen Massagetechnik bedarf, um diese Fülle starker Wirkungen hervorzurufen. Allerdings unterscheidet sich diese doch merklich von allen anderen Grifftechniken und in der Führung der Hände: Statt Druck wird eine Saugwirkung mit den Griffen erzeugt und so unmittelbar „Raum geschaffen“ – Platz für Körper, Seele, Psyche. Die Behandlung dauert circa eine Stunde und umfasst neben der eigentlichen Anwendung eine anschließende Nachruhe von etwa 20 Minuten.

Kosten

Mit einer Verordnung vom Arzt erstatten einige Krankenkassen etwa eine Handvoll Sitzungen einer Rhythmischen Massage. Eine aktuelle Recherche ergibt ein positives Placet der Securvita BKK, BKK Post, IKK Hamburg, ALP-Plus, Barmer GEK – die Liste ist vermutlich nicht vollständig. Zu erwartende Kosten: etwa 40,00 Euro pro Therapieeinheit.

Weiterführende Informationen

Ita Wegmans Rhythmische Massage ist Ausgangspunkt für weitere Behandlungsformen und wird innerhalb des physiotherapeutischen Behandlungsgenres als eigener, zudem moderner Ansatz einer massageartigen Anwendung mit fast „künstlerischen Anklängen“ gesehen. Um den Körper mithin „zum Klingen“ zu bringen, kommt dem „notwendigen Wahrnehmungsorgan Hand“ für die richtige therapeutische Umsetzung besondere Bedeutung zu. Entsprechend hält die Ausbildung zum Therapeuten dafür eigene Trainingselemente bereit.

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