Hippotherapie für Parkinson-Patienten

Nicht nur das Glück, auch die Gesundheit der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Das etwa könnte man einem weiteren neuen Angebot aus dem Bereich der Sporttherapie als Motto voranstellen. Beim therapeutischen Reiten steht wie auch beim therapeutischen Bogenschießen das körperlich-sinnliche Erfahren und Erleben im Vordergrund. Im Optimalfall verschmelzen auch hier Körper und Geist in der Bewegung. Diesmal jedoch fließt bei allen Prozessen rund um den Behandlungsprozess und möglichen -erfolg etwas Entscheidendes neu mit ein: der Therapiepartner.

Warum die Hippotherapie bei Parkinson helfen kann?

Beim therapeutischen Reiten mischen sich aktive und passive Behandlungselemente. So überträgt sich bei wiederholtem Training die mehrdimensionale Bewegung des Pferderückens auf das Becken des Reiters und stärkt quasi en passant dessen Rumpfmuskulatur, aber auch Atmung und Stimme. Dabei gehen passive und aktive Anteile ineinander über: Je besser die Haltung, je mehr der Reiter diesbezüglich an sich „aktiv“ arbeitet, umso nachhaltiger der therapeutische Nutzen. Dies hat eine 2019 vorgestellte wissenschaftliche Begleitstudie gezeigt. Festzuhalten ist jedoch ebenso, dass Art und Umfang der Effekte nicht kalkulierbar sind.

Die Methode

Für die „Bewegungstherapie auf dem Pferd“ braucht man ein Ross, eine erfahrene Therapeutin und neben einem stabilen Sattel einen geeigneten SitzgurtEr soll bei an Parkinson (oder anderen) Erkrankten ein gefahrloses Training sogar im Trab gewährleisten. Je intensiver mit dem Pferd gearbeitet wird, umso mehr steigen die aktiven bzw. die den Körper aktivierenden Anteile, ohne dass dies zu Lasten der passiven Stimulation geht – das Geheimnis womöglich hinter der Erfolg verheißenden Aktivität?

Kosten

In jeder mittelgroßen, großen Stadt ebenso wie in ländlichen Regionen gibt es inzwischen Reiterhöfe, die auch Therapiepferde im Stall stehen haben – allerdings nicht spezifisch trainiert für den Einsatz nur bei Parkinsonkranken. Sie sind eher generell für die sogenannte Hippotherapie qualifiziert. Speziell für Parkinsonkranke konzipiert wurde ein besonderer Sitzgurt, der inzwischen patentiert und verfügbar ist. Von seltenen Ausnahmen bei anderen Erkrankungen und dort zudem meist bezogen auf Kinder abgesehen, übernehmen Träger des Gesundheitswesens bei der Parkinson’schen Erkrankung die Kosten für therapeutisches Reiten nicht.

Weiterführende Informationen

Wer sich dem Thema therapeutisches Reiten nähert bzw. dies in Angriff nehmen will, wird schnell merken: Das verschlingt Zeit. Hin- und Rückfahrt zum nächstgelegenen Stall mit geeigneten Pferden, zwei Stunden Reiten inklusive Vor- und Nachbereitung nebst Versorgen des Tieres, dazu ein wenig theoretische Fundierung durch den menschlichen Therapeuten: Da ist schon mal schnell ein Vor- oder Nachmittag komplett weg. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässtder wird an dem Zusammenwachsen von Mensch und Tier viel Freude haben. Dafür spricht ein Blick ins Internet und die stetig steigende Zahl entsprechender Angebote. Ohne Frage: Die Hippotherapie erfreut sich wachsender Beliebtheit.

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