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Trager-Methode bei Parkinson
Auch die Trager-Methode bietet wirksame Hilfe bei Rücken- und Gelenkschmerzen. Das Besondere: Hier baut sich die Entspannung regelrecht von Innen auf. Und das fühlt sich genauso an, wie es sich liest. Nicht die Aufforderung anderer, zu entspannen und loszulassen, steht hier am Beginn einer Behandlungseinheit. Sondern der Teilnehmer entwickelt ein Gefühl dafür und beginnt zu erspüren, wie sich Leichtigkeit in einem formt, erhebt und den Körper ausfüllt. Bei der von Dr. Milton Trager entwickelten Methode geht es darum, mittels individuell geeigneter, sich unmittelbar gut anfühlender Bewegungen gerade auch bei chronischen Erkrankungen Spannungen oder Schmerzen zu lindern. Anstelle wie zum Beispiel bei einer klassischen Massage die schmerzenden Körperpartien mit Muskelkraft zu dehnen, zu klopfen und zu kneten, setzt der Trager-Therapeut sanfte Berührungen ein: Rollen, Schwingen und Schütteln von Hals, Armen und Beinen etwa. Mit ihrer Hilfe stellt er sich auf den Körperrhythmus ein, ohne sich ihm in irgendeiner Weise entgegenzustellen.
Warum die Trager-Methode bei Parkinson hilft?
Eines der Hauptziele der Methode ist es, größere Bewegungsspielräume des Körpers wiederzuentdecken bei Erkrankungen wie etwa Parkinson, die dem Organismus eine genau entgegengesetzte Entwicklung aufzwingen. Ein weiteres Bestreben liegt darin, den Körper zu unterstützen, dass sich koordinative Prozesse und Fähigkeiten wieder verbessern. Und als drittes ist einer der Leitgedanken des Trager-Konzepts gerade für eine neurodegenerative Erkrankung wie Parkinson von großer Bedeutung. Danach soll sich jeder mit der ihm möglichen selbstverständlichen Lockerheit bewegen können.
Die Methode
Eine typische Trager-Sitzung dauert zwischen 60 und 90 Minuten. In dieser Zeit versucht der Therapeut, Bewegungen zu finden, die Spannungen oder Schmerzen beim Patienten verringern und die sich gut anfühlen. Der Klient liegt während der gesamten Zeit auf einer flachen, weich gepolsterten Unterlage und wird sanft, aber rhythmisch bewegt, um die Flexibilität der Gliederbewegung zu fördern. Die Bewegungen werden für den Patienten sorgsam individuell angepasst, so dass sich Verspannungen ohne Unbehagen allmählich lösen lassen. Durch sanftes, rhythmisches Wiegen und Dehnen und durch das Spiel mit den Körpergewichten nähert man sich allmählich dann dem optimalen Gewebezustand an, und der Behandelte bewahrt dabei unbewusst die angenehmen Empfindungen im Körpergedächtnis auf. Denn das ist das Entscheidende an der Methode: Durch Tausende leichter und rhythmischer Kontakte lösen sich tiefsitzende Blockaden, und es entstehen neue Bewegungsmuster. Sind diese Muster ebenso wie die Erfahrungen des Patienten von Leichtigkeit und Mühelosigkeit erst einmal im Körpergedächtnis integriert, finden sie mehr und mehr ihren Platz in den alltäglichen Bewegungen und ankern dort. So wird es allmählich immer selbstverständlicher, in jeder Bewegung die geringste Anstrengung zu suchen und ganz natürlich die bequemste, wohltuendste Position zu wählen.
Kosten
Mangels hierzulande anerkannter wissenschaftlicher evidenzbasierter Studien werden Kosten von den Krankenkassen gleich welcher Couleur bislang nicht übernommen.
Weiterführende Informationen
Im Unterschied zu anderen Therapieformen ist es auf Wunsch selbstverständlicher Bestandteil einer Trager-Sitzung, die Bewegungen und gegebenenfalls Handgriffe zu erlernen, um sie selbst vornehmen zu können. Dies erfolgt in einem Zustand innerer Achtsamkeit. Ähnlich dem Mentaltraining im Sport werden die als effektiv erkannten Bewegungsabläufe sowohl auf körperlicher als auch mentaler Ebene eingeübt. Durch die Zweiteilung der Behandlung soll der Patient sowohl passiv als auch aktiv lernen, wie sich eine entspannte Körperpräsenz entwickeln und in den Alltag integrieren lässt. Als Ergebnis der Behandlung berichten Teilnehmer oft über ein subjektives Gefühl größerer Freiheit und Leichtigkeit. Auf einer anderen Ebene bewirken bei manch einem Teilnehmer die neu gelernten Bewegungsabläufe auch positive psychische Veränderungen.