Lachen als Therapie für Parkinson-Patienten

Kaum eine Erkrankung lässt sich auf den rein organismischen Teil reduzieren. Die sogenannte „Stärkung der mentalen Kräfte“, von der Ärzte und Therapeuten gegenüber ihren Kranken immer wieder reden, ist folglich zweifelsohne ein wichtiger Baustein in der Auseinandersetzung mit einer Erkrankung – nicht nur bei Parkinson, aber dort durchaus besonders. Doch zunächst einmal, da sind sich alle Forscher und sonstige Experten einig, laute die Empfehlung, dem Lachen überhaupt eine größere Bedeutung zu geben: in der Therapie, im Alltag und überhaupt im gesamten Leben. Das zu verinnerlichen und umzusetzen, sei eine der größten Hürden – gerade auch für viele Parkinson-Patienten.

Warum Lachyoga bei Parkinson hilft?

Parkinsonkranken kann eine Lach-Yoga-Therapie helfen, die oft eingefrorene Mimik im Gesicht wieder ein Stück weit zu beleben. Schließlich beginnen bei einem echten, ausgiebigen Lachanfall all die kleinen, feinen Gesichtsmuskeln zu arbeiten. Die Stimmbänder fangen an zu schwingen, die Atmung wird angekurbelt und das Blut dadurch mit Sauerstoff angereichert, der Puls steigt. Der positive Nebeneffekt intensiven Lachens: Es kommt zu einem verstärkten Ausstoß von „Glückshormonen“ – etwa Endorphinen – sowie Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin. Das Selbstvertrauen wächst wieder: Vor allem steigt das seelische und körperliche Wohlbefinden, wie Untersuchungen der Universität Graz zeigen. Gleichzeitig baut der Körper die Stresshormone Adrenalin und Cortisol ab und verschafft sich damit selbst eine nachhaltige Phase der Entspannung.

Die Methode

Lach-Yoga ist zunächst einmal keine der zahlreichen unterschiedlichen Ausformungen des Yogas. Vielmehr verbirgt sich dahinter ein eigenständiges, durchdachtes Konzept, das bestimmte Yoga-Asanas – also die einzelnen Übungen oder Stellungen – mit Atem- und Stützübungen, Lach-Techniken sowie einigen Grundprinzipien aus der allgemeinen Sporttherapie zusammenführt. Charakteristisch sind etwa das Begrüßungslachen, das Herzliche Lachen oder das Löwenlachen, also das plötzliche Lachen aus dem Bauch heraus.

Kosten

Die „Behandlung“, die letztlich eben nicht nur explizite Therapie ist, entwickelte 1995 der indische Arzt Madan Kataria aus dem Hatha-Yoga. Dennoch spricht die Fachwelt inzwischen von einer eigenständigen Form, die sich zudem durch weitere Elemente permanent anreichert und weitet – von Krankenkassen allerdings lediglich da und dort einmal in Form von Pilotphasen bezahlt wird.

Weiterführende Informationen

Praktiziert wird die Technik in sogenannten Lachclubs, von denen es in Deutschland gut 150 bis 200 gibt – Tendenz steigend. Fernziel ist es, mithilfe pantomimischer Übungen in Verbindung mit Dehn-, Klatsch- und Atemübungen unter anderem zu erreichen, dass aus einem zunächst künstlich erzeugten Lachen ein „echtes“ Lachen entsteht. Zudem werden immer häufiger auch pfiffige Ideen aus anderen Therapieformen oder ungewohnt erscheinenden therapeutischen Optionen in Behandlungspakete eingebaut; stets mit dem Ziel, viel Lebensqualität zu gewinnen und zu erspüren – dies gerade auch in Gemeinschaft mit anderen. Und wenn es doch mal ein schwerer Tag wird, geht vielleicht immer noch Lachen. Wenigstens das. Denn: „Lachen ist ja die beste Medizin“.

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