Craniosacrale Therapie für Parkinson-Patienten

Die Craniosacrale Therapie ist eine alternativmedizinische Behandlungsform, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Die Handgriffe dieses betont manuellen Verfahrens, bei dem der Therapeut feinste Flüssigkeitsströme im Körper – sie reichen vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Os Sacrum) – zu erspüren und therapeutisch zu nutzen sucht, setzen vorwiegend im Bereich von Schädel, Nacken, Zungenbein, Thorax, Wirbelsäule, Becken, Kreuzbein, Zwerchfell und Füßen an. Die Methode zeichnet sich durch einen achtsamen und respektvollen, ganzheitlich-körperorientierten Ansatz aus, der im Vergleich zur Osteopathie weniger individualisiert erscheint.

Warum die Craniosacrale Therapie bei Parkinson hilft?

Dem Konzept liegt die Vorstellung zugrunde, dass sich auf die feinen Schwingungen der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit einwirken lässt. Genährt, bewegt und geschützt wird die auch Liquor genannte Flüssigkeit über das Nervensystem – hier besteht die Verbindung zu Prozessen rund um die Parkinson’sche Erkrankung. Das feine Pulsieren des Liquors, der Craniosacrale Rhythmus, breitet sich über das Bindegewebe im ganzen Körper aus und soll für den Experten überall fühl- und tastbar sein. Die hohe Kunst des Praktizierens und folglich der Nutzen bei einer chronischen Erkrankung des Nervensystems wie Parkinson liegt im genauen Erspüren jener rhythmischen Bewegungen, die dann in einem zweiten Schritt durch besondere Berührungen harmonisiert werden. Im Optimalfall lösen sich Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen; das Immunsystem wird gestärkt und die Vitalfunktionen stabilisieren sich.

Die Methode

Eine Sitzung dauert in der Regel rund eine Stunde, tendenziell eher länger. Vergleichbar der Osteopathie, spricht die Craniosacrale Therapie auf eine sanfte Art den Organismus an. Meist ruht man in bequemer Kleidung auf einer Liege, einige Berührungen erfolgen im Sitzen und Stehen – und manchmal sind auch kleine Bewegungsabfolgen erforderlich. Durch gezielte, achtsame Berührungen des Therapeuten entsteht ein Dialog zwischen dessen Händen und dem Körper des Patienten – ein kurzes, versunkenes Pausieren ist dabei keine Seltenheit. Andererseits ist für den Therapeuten ein Austausch wichtig über das, was man gerade erspürt und erfährt. Deshalb findet immer wieder ein ruhiger Austausch zwischen beiden schon während einer Cranio-Sitzung statt – dies schult zudem die Selbstwahrnehmung. Die inneren, emotionalen Prozesse bekommen mehr Raum und Halt. Nach der Anwendung fühlt man sich entspannter, energiereicher, lebendiger.

Kosten

Es liegen nur wenige Studien zur Craniosacralen Therapie vor. Gesichert scheint, dass die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit dynamisch auf die Druckverhältnisse im Körper reagiert. Die Existenz einer im ganzen Körper wirksamen Liquorwelle jedoch sowie deren Beeinflussung durch gezielte Berührungen eines Therapeuten ließ sich empirisch bislang nicht belegen. Im Zuge einzelner Studien wurde immerhin beobachtet, dass im Einzelfall Schmerzen schwinden und das allgemeine Wohlbefinden profitiert. Letztlich gibt es aber keine harten wissenschaftlichen Belege für eine Wirkung, die über unspezifische Effekte hinausgeht. Entsprechend wurden hierzulande Anträge auf Kostenübernahme durch die Krankenkassen von diesen stets abgelehnt.

Weiterführende Informationen

Die manuelle Behandlungsform entwickelt sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA. Craniosacral-Praktizierende arbeiten ganzheitlich und suchen die Ansprache ihrer Patienten auf körperlicher, emotionaler und psychischer Ebene. Sie orientieren sich an den Selbstheilungskräften, die jede und jeder mitbringt.

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