Tuina für Parkinson-Patienten

Tuina (chinesisch: „Drücken und Greifen“) ist eine selbständige chinesische Massageform und: Sie stellt eine der fünf Hauptsäulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) dar neben der Arzneimitteltherapie, der Akupunktur, der chinesischen Diätetik und den beiden Bewegungstherapien Qigong und Taijiquan. Dabei schließt die moderne Tuina-Therapie ergänzend Elemente westlicher Behandlungsformen wie Chiropraktik, verschiedene Massagetechniken und Elemente der manuellen Therapie ein. Alles in allem umfasst eine Tuina-Behandlung sowohl muskuläre Massagen als auch solche der inneren Organe und der Energieleitbahnen (Meridiane) im Körper: ob als Akupressur entlang dieser Linien im Körper oder als Druck an deren Punkten (Akupunkturpunkten). Des Weiteren integriert sind Entspannungsmassagen, Dehntechniken der Gelenke und Muskeln, chiropraktische Manipulationen zwecks Behandlung von Funktionsstörungen oder von Schmerzen des Bewegungsapparates als auch aktive und passive Mobilisationsübungen der Gelenke. 

Warum Tuina bei Parkinson hilft?

Tuina kommt vor allem zum Einsatz bei Störungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates – damit liegt die Relevanz für die Parkinson-Erkrankung auf der Hand. Bei orthopädischen Erkrankungen und Verletzungen, degenerativen Veränderungen und teils auch bei akuten Beschwerden lindert Tuina vielen mündlichen und schriftlichen Berichten zufolge Beeinträchtigungen zum Teil deutlich. Es gibt noch weitere Anwendungsmöglichkeiten für eine Tuina-Therapie: Bei bestimmten Krankheitsverläufen kann sie begleitend zu einer Akupunktur die Beschwerden erheblich lindern. Auch bei Kindern eignet sich Tuina als Therapiemethode. Die Techniken für Kinder unterscheiden sich jedoch von denen für Erwachsene. „Kinder-Tuina“ gilt daher inzwischen als eigene Therapieform.

Die Methode

Die Tuina-Therapie bietet viele verschiedene Methoden für eine Behandlung. Je nach Körpergewicht, Konstitution des Patienten und der zu behandelnden Körperstelle wird mit den Fingern, dem Daumen, Handflächen, Handkanten und Handballen, mit dem Ellenbogen und dem Unterarm gearbeitet. Es werden verschiedene Grifftechniken verwendet, wie zum Beispiel Drücken, Rollen, Schieben, Kneifen, Klopfen oder Reiben. Jede Tuina-Technik wiederum kann in Form stützender, stärkender, sedierender, also ableitender Weise oder in harmonisierender, neutraler Form ausgeführt werden. Tuina entwickelt sich zudem ständig weiter – und insofern weist das Repertoire inzwischen mehr als 30 verschiedene Techniken auf: etwa das Rollen, Schieben, Streichen, Klopfen, Kneifen oder Reiben der Leitbahnen und Muskeln, das Pressen von Akupunkturpunkten, rhythmische Schlagbewegungen mit der Handkante oder Vibrationen. Insbesondere die Tuina-Akupressur, die gezielte Massage bestimmter Akupunkturpunkte, gilt im Vergleich zu anderen Methoden als eine besonders sanfte, dabei sehr erfolgreiche Therapieform. Grundsätzlich sollte Tuina zur Behandlung von einem gut ausgebildeten und erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, der eine entsprechend differenzierte Diagnose im Sinne der TCM erstellt und darauf basierend ein gut durchdachtes Behandlungskonzept. 

Kosten

Wie die meisten alternativen Naturheilverfahren wird auch die Traditionelle Chinesische Medizin mitsamt ihrer diversen Therapieformen von der sogenannten westlichen Schulmedizin nicht anerkannt, da wissenschaftlich evidente Beweise bislang nicht ausreichend erbracht wurden. Die Wirksamkeit auch einer Tuina-Therapie gilt damit als nicht hinreichend gesichert und anerkannt. Entsprechend sind Kosten einer Behandlung selbst zu tragen.

Weiterführende Informationen

Tuina gibt es explizit als auch als „Selbstbehandlungs-Methode“. Voraussetzungen sind ein gutes Grundwissen über die Energieleitbahnen, deren Verlauf und die Lokalisation der zu behandelnden Akupunkturpunkte. Bei der Selbstbehandlung werden die gewählten Akupunkturpunkte durch die eingangs genannten Tuina-Grundtechniken bearbeitet. Zudem ist auch bei einer Selbstbehandlung zu berücksichtigen, wie ein jeder der Energiepunkte angesprochen werden soll: etwa sedierend – oder doch eher harmonisierend? Die Tuina-Techniken lassen sich recht schnell und einfach vermitteln und erlernen – und können so zügig in den eigenen vier Wänden zum Einsatz kommen. Dennoch sollte die allererste Tuina-Selbstbehandlung stets von einem erfahrenen Therapeuten angeleitet werden.

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