Heilsames Singen für Parkinson-Patienten

Heilsames Singen nach dem Konzept der „Singenden Krankenhäuser e.V.  geht der Frage nach, wie Singen einen Zugang zu Selbstheilungskräften eröffnen und das Orte der Begegnung „auf Augenhöhe“ zwischen Patienten, Behandlern und Angehörigen schaffen kann. Es möchte auf die psychosozialen, spirituellen und kulturellen Bedürfnisse und Stärken sowie schöpferischen Kräfte von Menschen aufmerksam machen. Bestehende „funktionale“ Therapien sollen angereichert und Randbedingungen für Heilung verbessert werden.

Warum Singen bei Parkinson hilft?

Die Wirkkraft des Singens ist evolutionär in uns angelegt. Grund hierfür sind Funktionsschleifen unseres Nervensystemsdie nicht nur unsere inneren Organe, sondern auch unseren emotionalen Zustand steuern. Da diese teilweise nicht über Medikamente – jedoch über Singen – moduliert werden können und bislang wenig Wissen und Bewusstsein hierüber im Gesundheitssystem besteht,  birgt Singen – überwindet man/frau die erste Scheu –  oft überraschend tiefgreifende WirkungenAktuelle neurobiologische Erkenntnisse geben Hinweise darauf, dass Singen uns in einen Zustand bringen kann, wo vertrauensvoller Kontakt, erkundende Neugier und spielerisches Lernen entsteht.
Heilsames Singen lädt ein, sich aufzurichten, Atem und Ausdruck zu vertiefen. Lebendigkeit und Austausch kann spürbar werden. Lieder sind Wegbegleitern, die beruhigen, ermutigen, Schmerzliches erträglich machen oder Sinn und Hoffnung stiften können. Die Singenden Krankenhäuser sehen im Singen daher ein „Lebenselixier“ und Gesundheitserreger. Studien liefern erste Wirknachweise.

Die Methode

Empfehlenswert sind wöchentlich stattfinde Singangebote von 60-90 min. gemäß den Leitlinien der Initiative Singende Krankenhäuser e.V. Zumeist werden die Lieder ohne Zuhilfenahme von Noten wiederholt gesungen und mit Gitarre oder Percussion-Instrumenten begleitet. In Liedern aller Kulturen und Traditionen – auch selbst gestalteten Texten und Melodien – werden Lebenserfahrungen geteilt oder gewürdigt. Das gewählte Liedgut ist einprägsam und lebensbejahend. Über Bewegung, Tanz, Begegnungsformen und spontane Mehrstimmigkeit kann das Singen kreativ ausgestaltet sowie Atem-, Stimm- und Körperübungen einbezogen werden.

Kosten

Die Singangebote an Kliniken werden durch den Krankenhaus- oder Rehaträger selbst finanziert, ggf. auch mit Hilfe von Fördervereinen. Externe Singleiter werden stundenweise vergütet oder singende Mitarbeiter werden freigestellt. Gesundheitseinrichtungen können sich beim Netzwerk als „Singendes Krankenhaus“ zertifizieren lassen.

Anerkannte Selbsthilfegruppen können auf Antrag eine kassenindividuelle Projektfinanzierung der Krankenkassen nach § 20 c SGB V erhalten.

Weiterführende Informationen

Singende Krankenhäuser – internationales Netzwerk zur Förderung des Singens in Gesundheitseinrichtungen e.V.
www.singende-krankenhaeuser.de/home.html

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