Karate für Parkinson-Patienten

Wie das therapeutische Bogenschießen gehört Karate zu den jüngsten Angeboten im Bereich der Sporttherapiendenen in der Auseinandersetzung mit der Parkinson’schen Erkrankung Potenzial zugesprochen wird. Und auch hier gibt es spezifische Anpassungen, die den Erfordernisseder Erkrankung geschuldet sind – schließlich können die Betroffenen ihre Bewegungsmuster nicht so gut einschätzen wie GesundeDadurch bestünde die Gefahrsein Gegenüber ebenso zu verletzen wie sich selbst. Trainiert wird daher zu Beginn erst einmal eine Zeitlang berührungsfrei.

Warum Karate bei Parkinson helfen kann?

Karate als therapeutischer Akzent bei Parkinson fußt auf den Ergebnissen einer Studie, die Wissenschaftler der Universität Regensburg 2018 vornahmen. Dabei fanden sie im Vergleich unterschiedlicher Sportarten und Bewegungsformen heraus, dass sich durch den Einsatz voAktivitätselementen aus dem Karate sowohl die Mobilität insgesamt als auch etliche Handlungsabfolgen in ihren Details deutlich verbesserten. Die Forscher zogen nach dem sechsmonatigen Testlauf ein positives Fazit: Einmal wöchentlich Karate in der von ihnen justierten Form zu trainieren, bewirke deutliche Verbesserungen bei Mobilität und Motorik.

Die Methode

Zunächst lernen die Teilnehmer die Bewegungsabläufe und Dynamiken karatetypischer Elemente: etwa gezielte Faustschläge, Fußtritte, Abwehrreaktionen. Ein weiterer Fokus liegt auf wiederholten Übungen zur Stärkung des Gleichgewichts, schließlich wird dieses bei vielen Betroffenen meist schon früh im Krankheitsverlauf destabilisiertWiederholte Schritt-Drehung-Schritt-Kombinationen sollen zielgerichtet helfen; ebenso eingesetzt werden Abfolgen von Aktivitäten bei zeitgleichem Blickrichtungswechsel oder auch das Stehen auf einem Bein als weitere Herausforderung. Dies soll nicht zuletzt – und beides miteinander verknüpfend – die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit stärken. Unterdessen regt der Karatesport das Gehirn noch auf einer anderen Ebene an, da die Bereiche für Wahrnehmung und Denken die ganze Zeit über aktiviert sind. Der Körper ist permanent in Aktion, und so stehen letztlich beide Hirnhälften während der gesamten Dauer der Ausübung im wechselseitigen Austausch.

Kosten

Karate selbst kann im Sportverein oder eigenen Einrichtungen durchgeführt werden. Das besondere auf Parkinson ausgerichtete Angebot beginnt mit weniger als einer Handvoll Institutionen überhaupt gerade erst, Fuß zu fassen.

Weiterführende Informationen

Die Sportbegeisterten vom TV Ludweiler-Völklingen im Saarland gaben 2019 den Startschuss. Sie bieten seitdem in konsequenter Beachtung und Umsetzung der Forschungserkenntnisse als Erste hierzulande für an Parkinson Erkrankte Karatekurse an:

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