Abhyanga-Kalari für Parkinson-Patienten

Der Name Abhyanga bedeutet „Einölung mit liebevollen Händen“. Und genau so fühlt sie sich an. Der oder die Therapeuten – in Sri Lanka und Indien wird die Abhyanga meist als Doppelmassage ausgeführt – streicheln und verwöhnen den ganzen Körper liebevoll mit viel angenehm warmem Öl. Zumeist handelt es sich dabei um Pflanzen-Öl, aber auch Tees oder andere Substanzen kommen zum Einsatz: etwa bestimmte Kräuterextrakte, die im Zuge medizinischer Behandlungen mit dieser Technik in den Körper eingebracht werden. So wird nicht nur der Körper gepflegt, gesäubert oder geheilt, sondern auch die Seele erreicht. Energien sollen wieder ungehindert auf den richtigen Bahnen im Körper fließen oder überfließen, Respekt und Wohlwollen sich aufbauen. Zugleich ist Abhyanga meist die Basis einer Ayurveda-Kur. 

Warum Abhyanga-Kalari bei Parkinson hilft?

Durch die kreisenden Bewegungen wird der Körper sanft angeregt und die Durchblutung gesteigert. Dies aktiviert das Verdauungssystem: Giftstoffe werden vermehrt abtransportiert, der Körper wird entschlackt, der Lymphfluss gesteigert. Das kann bei der Parkinson-Erkrankung von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein, seitdem man weiß, dass sich bei den Betroffenen im Darm ein schädliches Mikrobiom aufbaut. Mit verschiedenen Methoden versucht die Medizin dieser Beeinträchtigung neuerdings zu Leibe zu rücken; Ayurveda ist eine davon. Und das soll nicht nur im organismischen Teil des Körpers funktionieren: Laut der ayurvedischen Lehre macht die reinigende Wirkung auch vor der Seele nicht Halt. Hier wird ebenfalls „Unverdautes“, Belastendes aus dem Körper gespült. Gleichermaßen kommt diese Massageform wie andere auch – unterstützt von reichlich Wärme und Öl – verkrampften und verspannten Muskeln zugute. Sie entspannen und dabei wird zugleich die Muskelspannkraft erhöht, das Gewebe gefestigt. Nicht zuletzt verbessern sich Körperempfinden und Körperwahrnehmung durch regelmäßige Massagen, gestörte Schlafrhythmen normalisieren sich, und das Nervensystem wird gestärkt.

Die Methode

Die Behandlung beginnt im Sitzen, so können sich Masseur und der zu Massierende aneinander gewöhnen. Zunächst stellt man die Füße auf eine Wärmflasche. Der Masseur übergießt sie mit warmem Öl und massiert sanft Zehe für Zehe. Anschließend folgen Kopf, Nacken und Schultern. Erst wenn diese völlig entspannt sind, geht es in die Waagrechte. Dann ist der ganze Körper an der Reihe. Der Masseur lässt viel warmes Öl darüber laufen, vom Ohrläppchen bis zum Knöchel. Dann massiert er zart und ausdauernd. Die Behandlung dauert zwischen 60 und 100, maximal 120 Minuten und weckt ein Gefühl tiefer Geborgenheit. In der ayurvedischen Lehre wird die Ganzkörper-Öl-Massage täglich angewendet.

Kosten

Die bisher beschriebenen Wirkungen erfüllen nicht die Nachweiskriterien im Sinne der evidenzbasierten Medizin und wurden bislang auch nicht entsprechend überprüfbar publiziert. Demzufolge sind Kosten einer solchen Anwendung hierzulande selbst zu tragen.

Weiterführende Informationen

Mit dem Wort Abhyanga wird allgemein die Einölung des ganzen Körpers bezeichnet. Es gibt zudem eine Reihe von Teilmassagen, die einem eigenen Zweck dienen: etwa die Mukabhyanga (Gesichtsmassage), Padabhyanga (Fußmassage), Udarabhyanga (Bauchmassage) und die Kumara Abhyanga (Babymassage). Darüber hinaus kennt die ayurvedische Lehre noch andere Massagearten. So handelt es sich beispielsweise bei „Garshan“ um eine Trockenmassage mit Handschuhen aus Wildseide, bei „Udgarshana“ um eine ebensolche mit fein zerriebenen Kräutern. „Udvartana“ wiederum ist eine Ölmassage mit Hautpeeling und „Upanahasveda“ eine Rückenmassage mit Lepa-Kräuterauflage und kombinierter Schwitzkur). Und bei „Jambira Pinda Sweda“ schließlich erwartet einen eine Massage, bei der heiße Zitronen-Kokosnuss-Säckchen eingesetzt werden.

Weitere Therapien zur Entspannung und inneren Balance

Spenden Informieren Fördern