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Stiftungspreis 2022
PD Dr. Christoph Schrader und PD Dr. Martin Klietz
Stiftungspreis je 5.000 Euro
Pressemitteilung: Im steten Einsatz für eine bessere Versorgung: Hilde-Ulrichs-Stiftung vergibt in ihrem Jubiläumsjahr den Stiftungspreis gleich doppelt!
Begründung für die Vergabe des Stiftungspreises
PD Dr. Martin Klietz
Er hat nicht nur zum Thema Patientenversorgung und Versorgungssituation weitgreifend geforscht, sondern ist mit vier bewilligten Projekten der alleinig erfolgreichste Antragsteller überhaupt bei der Hilde-Ulrichs-Stiftung.
In seinem ersten bewilligten Vorhaben beschäftigt er sich mit der „Palliativversorgung von Parkinsonpatienten“ und damit den lange Zeit übersehenen Herausforderungen in der Spätphase der Erkrankung. In einer Anschlussbetrachtung nimmt sich Martin Klietz dann dem lange vernachlässigten Thema „Caregiver Burden“ an, dabei insbesondere den Belastungen der betreuenden Angehörigen. Ein drittes Projekt fokussiert dann – ganz praktisch – auf die das Leben von Betroffenen unter Umständen rettende „Notfalldose zur Optimierung der Therapiesicherheit“.
Als viertes und bislang letztes Projekt schließlich startete vor Jahresfrist das Vorhaben „Metabolomics bei Parkinsonsyndromen“. Es beschäftigt sich mit der Analyse spezifischer Stoffwechselvorgänge von Parkinsonkranken und fragt nach deren Bedeutung für die Diagnosestellung und Differenzialdiagnostik, berührt damit eines der spannenden heißen Themenfelder der Parkinsonforschung.
PD Dr. med. Martin Klietz studierte Medizin in Marburg, wo er 2015 auch mit einer Arbeit über „L-DOPA-induzierte Dyskinesien” promoviert wurde. 2021 folgte an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo er seit 2013 tätig ist, die Habilitation im Fach experimentelle Neurologie. Martin Klietz hat eine Zusatzqualifikation im Bereich Palliativmedizin und erhielt 2020 den Wissenschaftspreis der deutschen Parkinson-Gesellschaft für das Projekt „Spezifität und klinische Verwertbarkeit von Patientenverfügungen bei Patienten mit Morbus Parkinson“.
Informationen zu den Projekten von PD Dr. KlietzPD Dr. Christoph Schrader
Die Hilde-Ulrich-Stiftung hat sich – wie beispielsweise in den Jahren 2019/2020 im Zuge der Initiative „Letzte Ausfahrt Krankenhaus“ – immer wieder massiv eingesetzt für eine Patientenversorgung auf hohem Niveau. Diese sollte eingefasst beziehungsweise untrennbar verbunden sein mit einer wertschätzenden, sorgsamen, zugewandten Nähe, die zugleich stets professionelle Distanz wahrt. Diese Begriffe sind in der Parkinson-Community untrennbar verbunden mit einer Person, die dies über Jahre unter Wahrung hoher Qualität mit viel Wissen über die ganze inhaltliche Breite der Erkrankung hinweg geleistet hat und zu leisten vermag: PD Dr. Christoph Schrader.
Vor dem Hintergrund einer eigenen mobilitätseinschränkenden Behinderung und bei sicher noch schwierigeren Rahmensetzungen einer Hochschulklinik, in der zwischenzeitlich drei Jahre lang die Leitung der Neurologischen Klinik und Poliklinik vakant war (was aufgrund dadurch allmählich schwindender Stellen und somit Personalressourcen über die Zeit die Arbeitsbedingungen in der neurologischen und Bewegungsstörungsambulanz zunehmend erschwerte), hat Schrader jahrelang anerkanntermaßen Enormes geleistet, um trotz aller Widrigkeiten eine Versorgung für die Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen.
Janine Hein, Vorstandsvorsitzende der Hilde-Ulrichs-Stiftung dazu: „Es zeichnet den Preisträger aus, dass er unter großem persönlichen Einsatz neben der Verantwortung für den stationären Bereich zugleich mehrere Jahre lang zusätzliches Engagement in der Klinik zeigte, indem er Patientinnen und Patienten in der Ambulanz betreute, um so die Bewegungsstörungssprechstunde für an Parkinson Erkrankte auf exzellentem Niveau am Leben zu erhalten.“
PD Dr. med. Christoph Schrader studierte Medizin in Hannover, wo er 2003 mit einer Arbeit zur „Multisystematrophie“ (MSA) promoviert wurde. 2017 folgte an der Medizinischen Hochschule Hannover die Habilitation im Fach Neurologie; sein Thema: „Diagnostisch-analytische und therapeutische Ansätze von Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen“. 2012 erhielt er von der Deutschen Dystonie Gesellschaft den Oppenheim Preis verliehen für die Arbeit „GPi-DBS may induce a hypokinetic gait disorder with freezing of gait in patients with dystonia“.
Eindrücke von der Preisverleihung
Der Stiftungspreis wurde am 11. April 2022 im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung der Hilde-Ulrichs-Stiftung in Frankfurt übergeben.