Alltagsheld Juni 2021

Alltagsheld Friedemann Bleicher

Friedemann Bleicher

Es ist für mich völlig normal, auch als nicht von Parkinson Betroffener in meiner Selbsthilfegruppe evanda aktiv zu sein! Ich fühle mich dort sehr wohl, es gibt dort viele sehr nette Menschen und ich bekomme viel zurück.

Friedemann Bleicher ist seit 2014 Rentner. Seit 2018 unterstützt er sehr aktiv die Selbsthilfegruppe evanda als Kassenwart und unterstützt die Organisation in ihren Aktivitäten: „Ich schaue, wo Ressourcen fehlen, was verstärkt werden muss.“

Sein Freund Christian ist Vorsitzender der Selbsthilfegruppe und „mitschuldig“ an Friedemanns Engagement. Ich lerne Friedemann kennen als einen Menschen, der interessiert und lernwillig für sehr viele Themen ist und darüber ruhig und sehr überlegt spricht. Als Friedemann zu evanda kam, war die Selbsthilfegruppe in einer Umbruchphase. Durch Friedemanns Organisationstalent und durch neue aktive Mitglieder kann evanda heute wieder vielfältige Aktivitäten anbieten. „Was ist für dich wichtig und was macht deiner Meinung nach die Stärke eures Leitungsteams aus?“ „Die gegenseitige Wertschätzung! Wir wollen niemanden „erziehen“, können aber dabei trotzdem auch kontrovers diskutieren.“ Und: „Bei uns sollen die Betroffenen das Sagen haben. Wir nehmen uns viel Zeit, über unsere Befindlichkeiten zu sprechen. Wir treffen uns wöchentlich jeden Mittwoch. Das spielt für die Beziehungen untereinander eine große Rolle. Wir sind z.B. auch gemeinsam ins Kino gegangen.“ Friedemann diskutiert dabei auch Themen, die nicht nur für Menschen mit Parkinson hilfreich sind: „Wie und wann kann ich Menschen mit Handicaps helfen, wo wird es zur Bevormundung? Auf der anderen Seite: wie kann ich als Betroffener lernen, in bestimmten Situationen Hilfe anzunehmen?“

„In der Zeit der Corona-Pandemie mussten auch wir auf Video-Meetings zurückgreifen. Nach unserer Erfahrung hat es zwei Aspekte: einerseits bleiben einige eventuell außen vor, andererseits ist es für manche, die nicht mehr so mobil sind, einfacher, an einer Video-Konferenz teilzunehmen als an einem Präsenz-Gruppenmeeting.“ 

Die Gruppe beschäftigt sich mit vielen aktuellen medizinischen Sachthemen und „wir vermitteln Teilnehmer zu verschiedenen Studien oder kooperieren mit Universitäten wie mit der TU Aachen zur Entwicklung einer App für Parkinsonpatienten zur Korrelation zwischen Medikation und Befinden. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Gymnastik an, die von einer Physiotherapeutin speziell für unsere Gruppe geleitet wird. Wir besitzen sogar ein SRT-Gerät.“

„Viele Informationen zu relevanten Forschungen sowie wissenswerten Radio- und TV-Sendungen erhalten wir über unseren guten Kontakt zur Hilde-Ulrichs-Stiftung und zu Stephanie Heinze. Wir haben sogar eine Online-Lesung mit Dr. Christian Jung zu seinem Buch „Nochmal durchstarten“ mit ca. 30 Teilnehmern aus der Region durchgeführt.“ Die Liste der Aktivitäten, die Friedemann von evanda aufzählt, ist noch lang…Dabei zieht sich sein Augenmerk auf „Beziehungen entwickeln, vertiefen und verbessern“ wie ein roter Faden durch seine Erzählungen über seine Rolle und seine Selbsthilfegruppe evanda: „Leben mit Parkinson“: Hoffnung bewahren auch mit Parkinson und Lebensqualität ermöglichen. Davon ist Friedemann auch als Nicht-Betroffener ein Teil und in diesem Sinn sieht er auch seine Fördermitgliedschaft für die Hilde-Ulrichs-Stiftung.

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