Studie: Kombination aus Koordinationstraining, Ausdauer- und Kraftsport für Parkinson-Patienten

Artikel vom 02.04.2021

Die positiven Effekte von Bewegung und Sport, um die Symptome von Parkinson zu minimieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, sind schon lange bekannt. Sportliches Training wird daher bei Morbus Parkinson von allen Neurologen als elementare zweite Säule neben der medikamentösen Therapie empfohlen.

Eine aktuelle Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass eine Kombination aus Ausdauersport, Kraftsport und Koordinationstraining die besten Gesundheitseffekte für Parkinson-Patienten liefert. Ausdauertraining verbessert gemäß wissenschaftlicher Studien insbesondere das Zittern, den Gleichgewichtssinn, die Schnelligkeit von Bewegungsabläufen und die Gangart. Wer viel Ausdauersport treibt, hat zudem ein geringeres Risiko zu stürzen. Empfehlenswerte Ausdauersportarten sind Walken, Schwimmen, Wandern und Radfahren. Kraftsport fördert die Muskelkraft, den Gleichgewichtssinn und die allgemeine Mobilität. Koordinationsübungen fördern Gleichgewicht, Mobilität und körperliche Stabilität. Kraftsportübungen, etwa das Heben oder Stemmen von Gewichten oder gymnastisches Training, können zuhause, im Fitness-Studio oder auf Rezept beim Physiotherapeuten umgesetzt werden. Hier können auch Koordinationsübungen wie das Stehen auf einem Bein oder das Balancieren auf einem Balance Board trainiert werden.

 

Um einen nachhaltigen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen, empfehlen die Autoren der Studie  mindestens fünfmal pro Woche 30 bis 60 Minuten Ausdauersport, mindestens dreimal pro Woche 20 bis 60 Minuten Krafttraining und zwei bis dreimal die Woche Koordinationsübungen. Die Sport- und Bewegungsübungen müssen kontinuierlich durchgeführt werden, andernfalls kehren die Symptome zurück, und die Krankheit schreitet fort.  

Um bei diesem „sportlichen“ Programm am Ball bleiben zu können  haben die Wissenschaftler einige Tipps für die Patienten – deren Wirksamkeit ebenfalls wissenschaftlich validiert ist: Demnach sollten sich Patienten aus allen drei Bereichen die Sportart aussuchen, die ihnen am meisten Spaß macht. Dabei nicht übertreiben, sondern die Leistung langsam auf ein moderates Level steigern. Feste Termine für den Sport in der Woche festlegen. Eine Gruppe suchen, in der gemeinsam trainiert wird. Und wenn es das eigene Durchhaltevermögen steigert, ist auch Musikhören oder Fernsehschauen nebenher erlaubt! 

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