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Alltagsheldin Januar 2021
Margarete Hubach
„Selbst wenn es mir nicht gut geht. Wenn jemand Hilfe braucht, kann ich den doch nicht hängen lassen.“
Margarete Hubach ist lebendige Selbsthilfe. Statt einer Kurzvorstellung könnten wir ganze Bücher über ihre vielfältigen Aktivitäten schreiben: Über das beeindruckende Angebot in ihrer Celler Selbsthilfegruppe – seit 2012 ist sie deren Leiterin oder über ihre Vernetzung mit anderen Selbsthilfegruppen, und, und, und… Dabei weiß sie seit 13 Jahren, dass sie Parkinson hat. Nicht nur das! Seit etwa drei Jahren kämpft sie gegen ihre aggressive Krebserkrankung. Margarete ist aber nicht klein zu kriegen, sie sagt dazu:
„Manchmal denke ich: puh, was habe ich mir da aufgehalst? Doch wenn ich höre, da braucht jemand Hilfe, kann ich den nicht hängen lassen. Ich habe zwar Parkinson und seit einiger Zeit auch noch Krebs, aber die Arbeit in meiner Celler Selbsthilfegruppe hat mir sehr viel gegeben: die vielfältigen Kontakte zu den Menschen, ich habe viele nette Menschen getroffen und Freunde gefunden. Ich habe mich intensiv in alles rund um Parkinson eingelesen: Symptome, Medikamente und ihre Nebenwirkungen. Doch oft ist es nicht der Parkinson allein, der den Menschen zu schaffen macht, oft brauchen sie auch Unterstützung bei der Beantragung eines Pflegegrades oder eines Schwerbehindertenausweises.“
Mit ihrer Selbsthilfegruppe hat sie ein breit gefächertes Angebot entwickelt. Neben den Treffen mit Austausch und diversen Vorträgen gibt es Aktivitäten wie Tanzen und Trommeln. 2018 wurde ihr Engagement mit dem niedersächsischen Parkinson Award gewürdigt. Doch mit dem Fortschritt ihrer Krankheit ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Leitung der Selbsthilfegruppe in neue Hände zu geben.
War’s das? Keineswegs! Onkologen wollen ihr Dinge verordnen, die mit Parkinson völlig unvereinbar sind. Es gibt keine Ärzte, die sich gleichzeitig mit Krebs und mit Parkinson auskennen. Sackgasse? Nein! Margarete vernetzt Frauen mit Parkinson und Brustkrebs und bringt das Thema unter anderem in Parkinson-Zentren ein. Wenn man sie nach ihrem Befinden in dieser Situation fragt, sagt sie: „Manchmal zieht mich das runter und ich bin völlig fertig! Doch dann denke ich: so, jetzt kämpfst du wieder!“
Wir sind uns sicher, diese außergewöhnliche Frau wird kämpfen, solange sie lebt. Deshalb ist sie eine Alltagsheldin.