Neue S2k-Leitlinie Parkinson-Krankheit: Das ist neu

Im November 2023 erschien die neue  S2k-Leitlinie für Diagnostik und Therapie der Parkinson-Krankheit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Enthalten sind viele Aktualisierungen und Neuerungen wie z.B. konkretere Empfehlungen für die humangenetische Diagnostik und eine Neubewertung bildgebender bzw. apparativer Zusatzuntersuchungen. Außerdem gibt es ein Update zu medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien sowie Behandlungsempfehlungen für die vielen häufigen Begleiterkrankungen- bzw. Symptome. 

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Allgemeine Terminologie: Es wird empfohlen, den Begriff „Parkinson-Krankheit“ anstelle von „Idiopathisches Parkinson-Syndrom“ zu verwenden. Dies spiegelt das wachsende Verständnis wider, dass viele Fälle auf genetischen Ursachen basieren.

  • Diagnoseverfahren: Für die Diagnose sollen die MDS-Kriterien von 2015 verwendet werden. Diese bieten eine höhere Sensitivität und Spezifität. Eine regelmäßige Re-Evaluierung der Diagnose, besonders nach fünf Jahren, wird empfohlen.

  • Bildgebende Verfahren: Kraniale MRT-Untersuchungen werden frühzeitig empfohlen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Weitere spezifische Untersuchungen können je nach Situation hinzugezogen werden.

  • Genetische Untersuchungen: Diese werden bei bestimmten Familienanamnesen und frühem Krankheitsbeginn empfohlen, beeinflussen jedoch derzeit noch nicht die Therapie.

  • Therapieanpassungen: Es gibt aktualisierte Empfehlungen für die Behandlung motorischer und nicht-motorischer Symptome. Die individuelle Medikamentenwahl und Kombinationstherapien werden betont.

  • Neue Therapieansätze: Empfehlungen für die Behandlung einer akinetischen Krise und das Dopaminagonisten-Entzugssyndrom sind hinzugefügt worden.

  • Nicht orale Therapieformen: Aktualisierte Informationen zu Pumpentherapien und Tiefen Hirnstimulation sind enthalten.

  • Begleitsymptomatik: Neue Empfehlungen für die Behandlung von Begleitsymptomen wie Schmerzen, Blasenfunktionsstörungen und Schlafproblemen sind hinzugefügt worden.

  • Multidisziplinäre Versorgung: Die Bedeutung eines teambasierten Ansatzes für die Verbesserung der Lebensqualität wird hervorgehoben.

Hier geht’s zu den vollständigen Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.

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