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6. World Parkinson Congress in Barcelona
Bericht und Stimmen vom WPC 2023
Sechs StipendiatInnen der Hilde-Ulrich-Stiftung für Parkinsonforschung waren dabei, als vom 04. bis 07. Juli 2023 die Parkinson-Gemeinschaft aus der ganzen Welt zusammenkam, um neueste Entwicklungen in der Parkinson-Forschung und -Behandlung zu diskutieren. Für die Teilnehmenden war die Reise nach Barcelona ein voller Erfolg und wir freuen uns, dass unsere Stiftung einen Beitrag dazu leisten konnte, dass Menschen, die sich mit Parkinson beschäftigen oder selbst erkrankt sind, diese großartige Veranstaltung hautnah erleben konnten.
Stimmen der „Hilde-hilft"-Stipendiatinnen
“Ich war das erste Mal auf einem Kongress und dann gleich auf so einem riesigen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe viele Eindrücke gesammelt. Vielen Dank an die Hilde-Ulrich-Stiftung für diese tolle Chance.”
Claudia Eyd, Mensch mit Parkinson, engagiert sich unter anderem bei PingPongParkinson Deutschland
“Ich bin beeindruckt von der Vielseitigkeit dieser Tagung und habe Leute getroffen, die ich bisher nur aus dem Internet kannte. Viele Menschen sind weltweit in der Selbsthilfe tätig, was mich darin bestärkt, weiter aktiv zu bleiben.”
Dietrich Borchardt, Mensch mit Parkinson, leitet die dpv JuPa-Gruppe Niedersachsen-Mitte
“Ich genieße es, die ganze Parkinson-Welt im Kleinen kennenzulernen, Gespräche zu führen und mich sportlich zu betätigen, Vorträge anzuhören und Neues zu erfahren – und das alles auf sehr bunte und sympathische Art.”
Jutta Ahmerkamp-Böhme, Mensch mit Parkinson, Beirat bei Jung und Parkinson e.V.
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“Es ist ein sehr vielschichtiger Kongress, der auf sehr elegante Art verschiedene Interessengruppen zusammenführt, sehr patientenzentriert und gleichzeitig von voller wissenschaftlicher Qualität.”
Dr. Justine Münsterberg, Assistenzärztin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
“Ich habe viele nette Leute kennengelernt, Patienten, Wissenschaftler und Kliniker, und finde, dass der Kongress eine großartige Plattform ist, um verschiedene Menschen zusammenzubringen.”
Dr. Manuel Bange, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universitätsmedizin Mainz
“Meine Erwartungen an den Kongress wurden mehr als erfüllt, die Stimmung war sehr entspannt und die Vorträge waren sehr informativ.” Ich habe viel mitgenommen und hatte eine tolle Zeit in Barcelona.”
Patrick Ahrend, Sporttherapeut, Paracelsus-Elena-Klinik Kassel
Schwerpunkt auf junge Menschen und Frauen mit Parkinson
May Evers, Mitglied im Kuratorium der Hilde-Ulrichs-Stiftung
Im Mittelpunkt des 6. Welt-Parkinson-Kongresses standen jung an Parkinson erkrankte Menschen. Und das war deutlich zu sehen, denn es waren deutlich mehr junge Menschen mit Parkinson unter den Teilnehmenden als bei früheren Kongressen und sie brachten frische Themen, viel Energie und interaktive Aktionen mit auf den Plan. So lud beispielsweise die englische Organisation Spotlight YOPD die Besuchenden zum Graffiti malen. Im Laufe der vier Kongresstage füllte sich eine eigens dafür vorbereitete Graffiti-Wand mit eindrucksvollen Zeichnungen, Sprüchen und Gedichten.
Die Diagnose und Versorgung von jung Erkrankten weist immer noch große Lücken auf. Das war der Tenor vieler Vorträge und Diskussionsrunden. Es gibt Hinweise, aber nicht genügend Studien darüber, wie sich hormonelle Schwankungen auf die Parkinson-Erkrankung auswirken. Auch jung an Parkinson erkrankte nutzten den Kongress als Plattform, um Erfahrungen auszutauschen, u.a. in neuen Veröffentlichungen wie „In her Shoes“, einem Ratgeber für jungerkrankte Frauen über Themen wie Menstruation, Schwangerschaft und Beruf – geschrieben von acht Expertinnen auf ihrem Gebiet.
Das Thema Frauen und Parkinson zog sich ebenfalls durch viele Veranstaltungen des Kongresses. Der Ruf nach mehr Genderstudien und mehr disaggregierten Daten wird immer lauter. In einer männerdominierten Krankheit werden Medikamenten in der Hauptsache an Männern getestet. Das hat zur Folge, dass es bei medikamentösen Therapien für Frauen mit Parkinson zu Wirkschwankungen kommt, die u.a. zu verstärkten Überbewegungen führen. Auch beim Thema Frauen mit Parkinson bewegt sich viel. So wurde beispielsweise die App “My Moves Matters” speziell für Frauen mit Parkinson entwickelt, mit der sie dokumentieren können, welchen Einfluss die Menstruation auf die Symptome von Parkinson haben, um so darüber mit ihrem behandelnden Neurologen ins Gespräch zu kommen.
Das sind nur einige von vielen Themen und Eindrücken vom diesjährigen Kongress in Barcelona. Eines wurde jedoch deutlich: Jungerkrankte und Frauen mit Parkinson müssen noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Interessante Links
Infos & Videos der World Parkinson Coalition
Was ist der World Parkinson Congress?
Der World Parkinson Congress 2023 ist eine globale Konferenz, die sich der Parkinson-Krankheit widmet. Die nur alle drei Jahre stattfindende Konferenz wird von der World Parkinson Coalition® mit Sitz in New York ausgerichtet und bringt Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um neueste Entwicklungen in der Parkinson-Forschung und -Behandlung zu diskutieren. Zuletzt fand der Kongress 2019 in Kyoto statt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der darauffolgende um ein Jahr verschoben werden und wird vom 4. bis 7. Juli 2023 in Barcelona ausgerichtet.
Das Programm umfasst eine Vielzahl von Themen wie klinische Forschung, Pflege, Rehabilitation, Technologie und nicht-medikamentösen Therapien. Die Konferenz bietet auch die Möglichkeit für Patienten und Angehörige, ihre Erfahrungen und Perspektiven zu teilen und an Diskussionen teilzunehmen. Der World Parkinson Congress ist eine wichtige Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich der Parkinson-Krankheit und trägt dazu bei, das Leben von Menschen mit Parkinson zu verbessern.