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Studie: „Diätische Beeinflussung des Darm-Mikrobioms bei der Parkinson-Krankheit"
Projekt-Eckdaten
Förderjahr: 2019
Träger: Universitätsklinikum Bonn
Projektleitung: Dr. Janis Rebecca Bedarf, Neurologische Klinik
Inhalt: Die Initiatoren untersuchen, ob eine bestimmte mehrwöchige Diät zu Veränderungen im Mikrobiom von Parkinson-Patienten führt und somit möglicherweise den Verlauf der Erkrankung beeinflussen könnte.
Fördermittel: 10.000 €
Bericht: Zwischenbericht
Hintergrund und Ziel der Studie
Traditionell wird die Parkinson Erkrankung (PD) als eine Krankheit des Gehirns betrachtet. In den letzten Jahren haben sich allerdings die Anzeichen verdichtet, dass der Verdauungstrakt bereits betroffen sein könnte, noch bevor Störungen in den (dopaminergen) Nervenzellen des Gehirns auftreten. Tatsächlich werden in den Nervenzellen des Darms die gleichen pathologischen Veränderungen wie in denen des Gehirns gefunden. Möglicherweise kommt dem Darm sogar eine Rolle bei der Entstehung der PD zu.
Im menschlichen Dickdarm allein findet man über tausend verschiedene Bakterienstämme, insgesamt etwa 100 Milliarden Bakterienzellen – mehr, als der menschliche Organismus selbst an Zellen aufweist. Welche Funktionen diese Darmbakterien (man spricht hier auch vom “Mikrobiom“) haben, ist bislang nur in Ansätzen bekannt; klar ist aber, dass viele Stoffwechselfunktionen ohne die Darmbakterien nicht erfolgen könnten.
Darüber hinaus besteht eine vielgestaltige und wechselseitige Kommunikation zwischen dem zentralen und dem Darm-Nervensystem (sog. Darm-Hirn-Achse), so dass Veränderungen im Mikrobiom des Darmes auch Einfluss auf Erkrankungen des Gehirns nehmen können.
Welche Rolle die Ernährung dabei spielt und ob möglicherweise eine bestimmte Diät den Verlauf der PD beeinflussen könnte, ist bislang noch unzureichend untersucht.
Die Studie wird untersuchen, ob eine mehrwöchige Diät (bestehend aus faser- und ballaststoffreicher Nahrung sowie Einnahme eines Probiotikums) zu Veränderungen im Mikrobiom (ggf. Anreicherung bestimmter Bakterienspezies oder deren Stoffwechselprodukte) von PD Patienten führt und somit möglicherweise den Verlauf der Erkrankung beeinflussen könnte.