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Der junge Parkinson: "Spüren, wachsen, reflektieren"
Ein Workshop für Jungerkrankte
Projekt-Eckdaten
Förderjahr: 2022
Förderer: Katharina Beyer
Inhalt: Workshop für 15 jung an Parkinson erkrankte Teilnehmende im Alter zwischen 30 und 50 Jahren vom 12. bis 14. Oktober 2022 im Teutoburger Wald (NRW).
Fördermittel: 6.000 €
Ziele, Projektablauf und Ausblick
Ziele:
Es handelt sich um ein intensives zweieinhalb tägiges Seminar im Teutoburger Wald, zu dem 15 junge Parkinson Patienten eingeladen waren: Inspiriert von den Erfahrungen anderer Patienten und in einem professionell angeleiteten Selbstreflexionsprozess/Coaching entwickelten sie individuelle Strategien und Ziele für den Umgang mit der eigenen Erkrankung. Sie profitieren persönlich und auch gesundheitlich durch die vermittelten Techniken, Impulse und Erfahrungen langfristig in ihrem Alltag.
Die Ergebnisse des Workshops sollen anderen Jungerkrankten zur Verfügung stehen. Alle Teilnehmenden verfassen einen Erfahrungsbericht und werden dazu angeregt, ihre Erfahrungen in ihren Netzwerken zu teilen und so die Reichweite zu vergrößern.
Projektablauf:
Das Programm beinhaltete neben einem naturnahen Rahmenprogramm eine Coaching-Wanderung, Informationen zur Ernährung inkl. Kochkurs, Meditations- und Yoga-Einheiten, ein Mix aus Bewegung, Innehalten, Erfahrungen und Erholung, der die Teilnehmenden nachhaltig inspiriert und stärkt.
Das Programm wird umrahmt von einem Online Bullet Journaling Workshop. Diese einzigartige Methode ermöglicht es den Teilnehmenden ihre Erfahrungen zu strukturieren, zu reflektieren und zu visualisieren. Vor und nach dem Workshop finden Online-Einheiten statt. Dieser Bestandteil sichert den nachhaltigen Erfolg des Angebots für die Teilnehmenden. Zudem sollen im Nachgang Angebote geschaffen werden, die den Austausch aufrecht halten und die Teilnehmenden nachhaltig dabei unterstützen, gesunde Routinen im Alltag zu entwickeln. (Online-Yogakurs, Online Filmbesprechung und Online-Feedback mit dem Coach).
Das Programm fand in Oerlinghausen im Teutoburger Wald statt. Um das Gruppenerlebnis und die Auseinandersetzung mit dem wichtigen Thema Ernährung zu stärken, wurde gemeinsam gekocht. Unterstützt wurden die Teilnehmenden hierbei von einem indischen Koch und einem Ayurveda-Coach. Umgesetzt wurde das Programm von Katharina Beyer als Projektleiterin und von erfahrenen Experten der jeweiligen Disziplin. Mit dabei war auch die Botschafterin der Hilde-Ulrichs-Stiftung, Stephanie Heinze. Sie teilte mit den Teilnehmenden ihre persönlichen Erfahrungen mit alternativen Therapieformen sowie ihre wertvollen Erkenntnisse im Austausch mit Experten und aus ihrer jahrelangen Erfahrung in der Patientenberatung.
Kosten und Förderung:
Die Gesamtkosten für das multiprofessionelle Team, die Unterbringung und Organisation betrugen 6.000 Euro. Anreise und Verpflegung (anteilig mit einem Beitrag von 50 Euro je Teilnehmer) wurden von den Teilnehmern als Eigenleistung übernommen.
Ausblick:
Mit dem „Der Junge Parkinson Workshop – Spüren, wachsen, reflektieren“ endet das Projekt “Der junge Parkinson”. Katharina Beyer zieht sich aus der ehrenamtlichen Arbeit rund um das Projekt zurück. Durch die Teilnehmenden und das entwickelte Tandem-Konzept gibt es jedoch einen wachsenden Kreis an Botschaftern und sichtbaren Ansprechpartnern für andere Jungerkrankte. Das Projekt macht also einen Schritt weiter, von der sehr persönlichen Geschichte von Katharina Beyer, hin zu einem hoffnungsvollen Netzwerk von Menschen, die jung an Parkinson erkranken. Selbstverständlich stehen auch der Bildband und die dazugehörige Webseite www.derjungeparkinson.de weiterhin dafür zur Verfügung.
Eindrücke und Stimmen der Workshop-Teilnehmer
„Lange habe ich mich dagegen gewehrt, die direkte Konfrontation mit anderen Parkinson Patienten – ich wollte mir das Trauerspiel nicht ansehen! Was soll das schon bringen, ein Haufen Menschen die sich gegenseitig bemitleiden… Absolut nicht mein Ding!
Nachdem ich am Dienstag einen Tag vor dem dreitägigen Seminar „der Junge Parkinson“, noch fleißig ausreden gesucht habe warum ich so spontan doch nicht dabei sein kann – sitze ich jetzt drei Tage später zu Hause auf der Couch und bin einfach nur unglaublich dankbar dabei gewesen zu sein.
Ich bin überwältigt von diesem wertschätzenden und liebevollen Miteinander. Es war befreiend und inspirierend zugleich… meine anfängliche Unsicherheit, die mich mittlerweile leider im Alltag zu oft begleitet wurde zu einem „hier darfst du endlich du sein“ trotz meiner Einschränkungen!
Meine Befürchtungen konnte ich nach dem ersten Abend bereits über Bord werfen.
Ich habe drei Tage Schätze gesammelt, Schätze die ich gut aufbewahren werde. Denn es werden diese Tage kommen an denen ich davon zehren werd.“
„… Ich habe so viel Inspiration, Mut, Kraft, Zuversicht und positive Energie erfahren dürfen – das ist einfach unglaublich. Ich weiß gar nicht, wie ich meine unendliche Dankbarkeit ausdrücken kann.“
„Wir stecken wohl alle nach diesen intensiven und wunderbaren Tagen im „Workshop-Blues“ .. . Ich wusste, dass der Workshop etwas mit mir machen wird. Es ist mehr und alle Gefühle und Gedanken sind nur positiv.“