Ernährungstipps für Menschen mit Parkinson

Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei Morbus Parkinson. Dieser Artikel bietet wertvolle Tipps für Betroffene, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Eiweiß und L-Dopa:

Die Menge an Eiweiß in der Nahrung beeinflusst die Wirkung von L-Dopa im Darm. Fleisch, das viel Eiweiß enthält, kann die Wirkung von L-Dopa beeinträchtigen.

Um dies zu vermeiden, sollte bei fortgeschrittenem Parkinson nicht mehr als 10% der täglichen Energie aus Eiweiß stammen. Es ist auch wichtig, L-Dopa etwa 30 Minuten vor einer eiweißreichen Mahlzeit oder frühestens 60-90 Minuten danach einzunehmen.

Ballaststoffreiche Ernährung:

Ballaststoffe sind in Obst und Gemüse enthalten und unterstützen die Darmgesundheit. Sie fördern die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, die die Darmbewegungen und das Immunsystem beeinflussen.

Täglich sollten etwa 30-35 g Ballaststoffe mit ausreichend Flüssigkeit (1,5 bis 2 Liter pro Tag) aufgenommen werden, um Verstopfung zu verhindern. Bewegung kann auch die Darmbewegungen verbessern.

Westliche Diät:

Die westliche Diät, die reich an Fett, Zucker, Salz und wenig Ballaststoffen ist, kann Entzündungsprozesse im Darm und oxidativen Stress im Gehirn fördern. Der hohe Anteil an Rind- und Schweinefleisch kann die Darmbewegungen verlangsamen.

Mediterrane Ernährung:

Die mediterrane Ernährung mit viel Pflanzenkost, wenig Fleisch, Ballaststoffen und gesunden Fetten ist empfehlenswert. Sie schützt die Nervenzellen, reduziert das Risiko von Parkinson und verbessert Verstopfung.

Lebensmittel, die das Parkinson-Risiko senken:

Koffein in Kaffee und grünem Tee sowie Fischöl mit Omega-3-Fettsäuren sind vorteilhaft. Selbst zubereitetes Essen ist gesünder als stark verarbeitete Fertignahrung.

Vitamine und Parkinson:

L-Dopa-Behandlung kann zu einem Mangel an B-Vitaminen führen. Daher sollten mit L-Dopa behandelte Patienten zusätzlich Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 zu sich nehmen.

Mineralien und Spurenelemente:

Jod, Kupfer, Selen, Mangan, Zink, Coenzym Q10, Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium und andere sind wichtig für den Körper. Sie spielen eine Rolle im Elektrolyt- und Wasserhaushalt, im Immunsystem und anderen Körperfunktionen.

Einfluss von Morbus Parkinson auf das Körpergewicht:

Parkinsonpatienten benötigen etwa 400 Kcal/Tag mehr als gesunde Menschen, um ihr Gewicht zu halten. Rigor und Überbewegungen können den erhöhten Energiebedarf erklären. Tiefenhirnstimulation kann zu Gewichtszunahme führen.

Empfehlungen:

  • L-Dopa-Aufnahme optimieren, insbesondere in Bezug auf Eiweiß
  • Mediterrane Ernährung empfehlenswert
  • Ausgewogene Ernährung, um Gewichtsveränderungen zu vermeiden
  • Verstopfung durch ballaststoffreiche Ernährung verbessern
  • Mikronährstoffe und Vitamine ausgleichen
  • Sport und Bewegung, zusätzlich zur mediterranen Ernährung, sind hilfreich.

Nähere Informationen für Patienten zur Ernährung von Ines Niehaus hier herunterladen.

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