Multimodale Komplexbehandlung bei Morbus Parkinson

Von Ines Niehaus

Die Multimodale Komplexbehandlung verbindet eine medikamentöse Therapie mit Elementen aus Physiotherapie und Physikalischer Therapie, Sport- und Ergotherapie, Neuropsychologie und Logopädie.

Die Therapie bei der Parkinson-Komplexbehandlung erfolgt vollstationär unter fachärztlicher neurologischer Behandllungsleitung über 2-3 Wochen mit über 7,5 Therapieeinheiten pro Patient und Woche, davon 5 Einzelstunden (1).

Es müssen mindestens 3 Therapiebereiche eingesetzt werden (davon muss mindestens einer aus dem Bereich Physiotherapie, physikalische Therapie oder Ergotherapie stammen). Weitere Bereiche können z. B. Logopädie, Sporttherapie oder Musiktherapie sein.

Das Besondere an der Parkinson-Komplexbehandlung ist der intensivierte interdisziplinäre Behandlungsansatz. Gleichzeitig erfolgt eine Anpassung der medikamentösen Einstellung je nach Bedarf (2).

Das Behandlungsteam trifft sich unter fachärztlicher Leitung einmal wöchentlich, um den Behandlungsverlauf individuell zu besprechen und zu gestalten (2).

Die Behandlungsform der Parkinson-Komplexbehandlung eignet sich auch bei einer Notfallaufnahme, weil durch diese Behandlungsform durch den längeren stationären Aufenthalt mehr Zeit für Therapien da ist. Allerdings ist bei Demenz von der Parkinson-Komplexbehandlung abzuraten (3).

Außerdem kann auch die Fragestellung stationär abgeklärt werden, ob z. B. eine Tiefenhirnstimulation oder eine Pumpentherapie sinnvoll ist (3).

Wichtig:

  • Die Parkinson-Komplexbehandlung sollte in Kliniken mit Spezialisierung für die Parkinson-Krankheit durchgeführt werden.
  • Die Parkinson-Komplexbehandlung wird von den Krankenkassen bezahlt. Die Einweisung zur Parkinson-Komplexbehandlung erfolgt durch den behandelnden Neurologen oder Hausarzt.
  • Der Parkinson-Patient hat einmal jährlich Anspruch auf die Parkinson-Komplexbehandlung bei entsprechender medizinischer Notwendigkeit.
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